Bürgerliches Baselbiet
Rotes Baselbiet und Büza
Für kurze Zeit sass im 20. Jahrhundert im Baselbieter Regierungsrat eine so genannte rote Mehrheit. Der von den Freiwirtschaftern aufgestellte Otto Kopp trat nämlich 1947 nach seiner Wahl den Sozialdemokraten bei, so dass diese die Mehrheit stellten. Bereits nach einem Jahr wechselte Kopp allerdings zur Freien Politischen Vereinigung, womit es mit der roten Mehrheit bereits wieder vorbei war. Aus der Zusammenarbeit zwischen den bürgerlichen Parteien entwickelte sich die Bürgerliche Zusammenarbeit (Büza), welche eine bürgerliche Regierungsmehrheit sicherstellte. Den Sozialdemokraten gelang es unter diesen Umständen nicht mehr, ihre Zweiervertretung zu verteidigen. Dafür räumte der von der Bürgerlichen Zusammenarbeit eingehaltene freiwillige Proporz der Bürger-, Gewerbe- und Bauernpartei sowie der Katholischen Volkspartei je einen, den Freisinnigen zwei Regierungsratssitze ein. Das Bündnis zwischen den bürgerlichen Parteien geriet erst in den 1980er-Jahren ins Wanken, als es den Sozialdemokraten nach mehreren Anläufen erneut gelang, einen zweiten Sitz zu erobern. 1999 ging dieser allerdings wieder verloren.